Montag, 3. November 2008

Beknackte Spiele

Stell dir mal vor Du möchtest etwas und Dein Gegenüber zeigt Entgegenkommen Dir diesen Wunsch zu erfüllen.
Prima Sache, oder?

Und da fängt es bei uns auch schon an.

Moritz möchte eine Windel. Kein Problem, er schmeißt mir sogar eine zu und die Feuchttücher gleich hinterher. Aber anziehen? Erst nachdem ich ihn durch die ganze Wohnung gehetzt habe. Er hatte riesig Spaß, ich weniger.

Moritz möchte raus spielen. Kein Problem, er schmeißt mir erst seine Jacke zu und die Schuhe gleich hinterher. Aber anziehen? Erst nachdem ich ihn durch die ganze Wohnung gehetzt habe. Er hatte riesig Spaß, ich weniger.

Moritz möchte etwas bestimmtes spielen oder ein Buch angucken. Kein Problem, er schmeißt es mir zu und haut erstmal eine halbe Stunde ab ins Kinderzimmer. Er hatte riesig Spaß, ich meine Ruhe.

Moritz möchte etwas trinken? Kein Problem, er schmeißt mir den Milchkarton zu und ich darf erst einmal die Sauerei weg wischen. Er hatte riesig Spaß, ich bin sauer.

Hinterherlaufen oder mich ärgern? Nie wieder!

Ich krieg ihn eh immer wieder mit seiner Neugier oder meinem Desinteresse.

Er schmeißt mir die Windel zu? Man kann super viele Sachen auf einer Windel entdecken, murmelt ab und an ein "Ohhhh" und "wie süß", holt am Besten noch ein anderes Familienmitglied zum Mitstaunen und schwupps, hat man den kleinen Flüchter.

Er schmeißt mir die Klamotten zu? Soll er doch. Ich ziehe mich an und gehe Richtung Haustür und tue so, als wenn ich gleich eine Menge Spaß haben werde. Wahlweise muß ich auch raus und laut eine fiktive Katzen begrüßen. Spätestens dann klappt das mit dem Anziehen und die Katze ist natürlich abgehauen. Böse Katze!

Er möchte spielen oder Buch angucken und haut dann ab?
Super!

Er möchte trinken? Ich bin einfach schneller und es steht immer was trinkbares parat für ihn.

Eines klappt aber nie.
Wenn wir im Wald sind, geht er IMMER seine eigenen Wege. Da hilft kein Winken und weitergehen, Bye, Bye rufen, schimpfen, böse gucken, Schnecken, Stöckchen oder Pilze finden, androhen ihn im Jogger anzuschnallen....da hilft rein gar nichts.
Das interessiert ihn alles nicht. Da kann er noch so weit weg sein oder uns nicht sehen...er geht weiter seinen Weg.

Ich denke, er freut sich insgeheim, daß ich für dieses "Übel" noch keine Lösung habe. Aber Bürschchen, ich arbeite daran!

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