Normalerweise zieht es mich gar nicht so in meine “alte Heimat”, denn ich habe ja hier meine neue. Okay, an einiges wie z.B. den Dialekt werde ich mich nie gewöhnen, aber ansonsten fühle ich mich pudelwohl und verschwende kaum Gedanken an ein Anderswo.
Ursprünglich komme ich vom platten Land, also daher, wo die Kühe schöner sind als die Mädels, wie Onkel Willi immer zu sagen pflegte oder eben von der mecklenburgischen Seenplatte.
Heute saß ich noch nichtsahnend bei trübem Fensterblick an meinen Handwerkern und hatte einen “Altheimatler” dran. Hatte ich zwar öfter schon und habe sie gedankenlos abtelefoniert, aber dieser hat mich echt geschafft. Der hat original so gesprochen, wie meine ganze Familie und alle dort wo ich aufgewachsen bin. Da war es irgendwie aus und ich habe nach dem Telefonat fast mit den Tränen gekämpft und mußte mich erst innerlich sammeln um weitermachen zu können. Das hatte ich so noch nicht mal nach einem Telefonat mit meiner Family. Einfach nur Heimweh!
Normalerweise gehe ich in solchen Situationen zum Liebsten und lasse mich kräftig umärmeln und trösten und am allerliebsten hätte ich das heute Morgen auch gemacht. Einfach alles hinschmeißen und in seine kräftigen Arme flüchten.
Aber der Liebste ist und bleibt eben doch der Allergrößte. Kaum habe ich ihm davon erzählt, wurden auch schon Osterurlaubspläne geschmiedet. Sogar das Haus in dem ich die ersten Jahre meines Lebens gelebt habe hat er gefunden. Das sind jetzt nämlich Ferienwohnungen und da es wirklich in einer Gegend ist in der sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, werden wir es sicherlich buchen. Es ist nämlich genau mittig (je 1,5 km) zwischen zwei mir sehr wichtigen Familienzweigen.
Ich freue mich, auch wenn ich innerlich immer noch arg verwundert bin, dass ausgerechnet eine mir wildfremde Stimme so heftige Heimatwehgefühle auslösen konnte.
Ich weiß, das wird nicht mehr passieren…dazu müssten zu viele Faktoren aufeinandertreffen und da es eine absolut einmalige Sache war und auch bleiben wird, finde ich es absolut bloggenswert zwischen all meinen Alltagsnichtigkeiten.
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