Freitag, 30. Dezember 2011

Begraben unter Gänseblümchen

gänselblümchenbereitgestellt vom Unsichtbar Verlag  über blogg dein buch

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Autorin: Mirjam Dreer

★★★ (von 5)

 

Richtig Mirjam, nett ist die kleine Schwester von Scheiße und ich fand das Buch nicht unbedingt nett!

Ich stehe generell nicht so auf Liebesromane die im Hollywood oder Rosamunde Pilcher-Style vor dem Traualtar oder mindestens mit einem fetten Happy End enden. Das Leben ist meist anders und genau deswegen habe ich mich für dieses Buch beworben.

Enttäuscht war ich nicht. Ich habe es im Büro, in Zeiten in denen nicht viel los war, gelesen. Der Vorteil an in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten, von denen es in diesem Buch 15 gibt, jede mit einem Songtitel als Überschrift. Es liest sich flüssig, es gibt kaum Worte die zu viel sind und es ist überhaupt nicht langweilig. Grundvoraussetzung für ein gutes Buch. Verstörend und teilweise geschmacklos habe ich Track 6 Aphex Twin – Come to Daddy gefunden. Zu einem weil es aus Männersicht geschrieben wurde und zum anderen weil es irgendwie aus dem Kontext gerissen scheint. So als, “Jetzt ist es nun Mal geschrieben, da quetschen wir es eben mal mittendrin rein, wird schon niemand merken.” Irgendwie seltsam. Nebenbei beim Lesen ist mir noch bewusst geworden, dass ich scheinbar nicht viel verpasst habe im Leben. Unerwiderte Liebe zum Beispiel, Sex oder Erniedrigung nur um einen Mann zu halten…etc. Ich bin beruhigt und würde das Buch doch keiner Freundin oder Frau mit Liebeskummer schenken. Wo wir bei der Zielgruppe sind und ich die Moralkeule hervorhole. Ich habe dieses Buch als das gelesen was es ist, aber wird es auch jemand tun, der in der Vergangenheit vielleicht vergewaltigt wurde? Möchte so eine Frau wirklich in die Gedankengänge eines Mannes Einsicht haben? Ich hätte gerne fünf Sterne vergeben, habe aber aus diesem Grund zwei davon abgezogen. Ansonsten ist das Buch nämlich sehr stimmig.

Wie auch immer, bewegt hat mich am meisten Track 15 Eels – Daisies of the galaxy. Nicht weil ich es als letztes gelesen habe und es mir deswegen in Erinnerung ist, sondern wegen der Geschichte an sich. SO spielt das Leben und damit bin ich auch schon beim Fazit: Liebe ist nicht immer rosarote Wolken, plüschig, schön oder absolut toll. Liebe ist auch Leben, Gier, Verlangen, Enttäuschung und Schmerz. Dieses hat die Autorin sehr gut rüber gebracht und ich empfinde das Buch weder als Anti-noch als Pro-Buch für die Liebe.

1 Kommentar:

  1. Ich finde, Du bist ziemlich ehrlich in deiner Meinung und scheinst von der Liebe auch sehr vernunftsvoll sprechen zu können. Ich persönlich mag Liebesromane nur mit rosaroter Brille auch nicht sonderlich aber verstehe schon, warum manche sie sehr gerne lesen.

    Liebe Grüße
    Silvia

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