Freitag, 17. Oktober 2008

Mitten im Leben

Ich bin eine Nachmittagsnichtfernsehguckerin und das ist auch gut so! Konnte ich heute mal wieder feststellen, nachdem ich zufällig bei dieser Sendung kleben geblieben bin. Zum Glück war mein Liebster nicht in der Nähe, der hätte sich sicher über meine ärgerlichen Zwischenbemerkungen amüsiert.

Da vereinnahmt eine Mutter, mit unerträglichem Kleiderstil, ihren zwölfjährigen Sohn so dermaßen, daß es einem alleine schon vom Hingucken ganz schwummerig wird.

Anfangs dachte ich noch das könne nicht echt sein. Wer knechtet denn dermaßen ehrgeizig sein einziges Kind? Klar sollen Kinder ihre Interessen finden und auch von den Eltern gefördert werden. Hab ich auch alles durch. Bei den beiden Großen war es extrem. Reiten, Ballett, Segelclub usw., alles wurde erlaubt, bezahlt und irgendwann wieder abgebrochen. Bei den beiden mittleren ist mir in erster Linie wichtig, daß sie genug Zeit zum Spielen haben und Kind sein können und der Lütte ist eh noch zu jung und wenn es nach dem Papa geht, soll später gefußballert werden.

Dieser Junge aber aus der Sendung steht so sehr unter dem Erfolgsdruck seiner schrapnelligen Mutter...echt schlimm!

Keine Spielgefährten außer dem Opa, ein bescheuertes Punktesystem zur Belohnung, täglich verschiedene Sachen wie Rollschuhkunstlauf, Ballett, Leichtathletik etc., Riesendruck durch die Mutter und nur Ruhe auf dem Klo.

Echt traurig! Traurig vor allem, weil dieser Junge einen wichtigen Teil seiner Kindheit verpaßt.

Am Besten hat mit der Schlußsatz des Sprechers gefallen, nachdem der Opa seinem Enkel einen Gutschein für einen Freizeitpark gab (dafür muß er bei seiner Mutter unheimlich viele Belohnungsstriche sammeln): Freude verschenken heißt Freude empfangen!

Wie wahr und ich weiß auch, daß der Fernseher weiterhin nachmittags ausbleibt...so ein Schwachsinn reißt mich immer viel zu sehr mit.

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